Futterwechsel und Gewöhnung an etwas Neues muss immer ganz langsam und in winzigen Schritten geschehen.
Ich bemühe mich einmal, das an einem Beispiel zu verdeutlichen:
Ihre Katze frisst z.B. nur Trockenfutter, von dem Sie sie auf ein anderes Futter umstellen möchten, weil Sie wissen, wie problematisch Trockenfutter für
Ihre Katze ist (Katzen nehmen die notwendige Feuchtigkeit, die sie zum Leben benötigen, ausschliesslich über ihr Beutetier, also ihre Nahrung auf. Eine
Katze trinkt kein zusätzliches Wasser).
Sobald der Halter das Trockenfutter in Wasser tränkt oder etwas Dosenfutter oder Rohfutter untermischt, verweigert Ihre Katze die Nahrungsaufnahme.
In diesem Fall würde ich eine Blumenspritze empfehlen, um das Futter ganz minimal anzufeuchten vor dem Servieren. Nicht mehr als ein Nebelhauch
Feuchtigkeit sollte über dem Futter liegen. Steigern Sie langsam die Menge an zugesetzter Feuchtigkeit, um die Nieren Ihrer Katze zu entlasten. Die
Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Katze diese veränderte Nahrung frisst, ist übrigens größer, wenn sie wirklich HUNGER hat.
Der berühmte Katzenforscher Paul Leyhausen hat geschrieben, wer einer Katze immer den gefüllten Napf stehen lässt, nimmt ihr ein großes Stück
Lebensfreude.
Der erste Schritt sollte also sein, das Ihre Katze 2 echte Mahlzeiten am Tag bekommt, nicht unbedingt zu festen Zeiten, aber eben nur für einen bestimmten
Zeitraum Futter zur Verfügung hat.
Nach spätestens 30 Minuten, später wird der Zeitraum noch verkürzt, wird das Futter weggeräumt. Ganz langsam erhöht man nun im Laufe der folgenden Wochen
den Feuchtigkeitsgehalt. Verweigert die Katze die Aufnahme, kehrt man zurück zur letzten akzeptierten Stufe und versucht es später noch einmal mit einer
minimalen Steigerung. Irgendwann wird die Katze eingeweichtes Trockenfutter fressen. Bis dahin liegen die Nerven des Halters bereits blank, und man ist
kurz vor dem Aufgeben. Keine Sorge, das ist völlig normal!!
Nun kommt die nächste Stufe: In winzigen Dosierungen, sozusagen homöopathischen Dosen, wird z.B. Rohfleisch untergemischt. Die Mengen
steigert man minimal und schleicht sich somit leise aus dem alten Futter heraus. Irgendwann hat man seine Katze dann so weit, dass sie möglichst viele
verschiedene Fleischsorten annimmt. Auf diesem Weg bekämpft man eine Neophobie und fördert den
Futterwechselmechanismus.
Sollte Ihre Katze bereits nur Dosenfutter bekommen, verfahren Sie so, dass Sie gleich damit anfangen, unter das Dosenfutter winzige Mengen
frisches Fleisch unter zu mengen. Erhöhen Sie diese Mengen minimal täglich, bis Sie Ihre Katze ganz auf rohes Fleisch umgestellt haben.
Verweigert Ihre Katze das Futter, gehen Sie wieder einen Schritt zurück bis zu der Mischung, die sie noch genommen hat und fangen ab da wieder an, langsam
die Mengen zu verschieben. Zusätzliche Tipps erhalten Sie auch in unserer Rubrik Umstellungstipps.
Bitte vergessen Sie bei all den Bemühungen und Anstrengungen nicht, dass Fressen für Ihre Katzen mehr als nur eine Nahrungsaufnahme ist!
Es ist ein Erlebnis, ein Ereignis, ein Abenteuer!
Es liegt an Ihnen, Ihrer Katze das Fressen zu einem solchen Erlebnis zu machen. Lassen Sie Ihre Katze mitentscheiden, WANN es Futter gibt. Sie darf
bestimmen, wann sie Hunger hat und gefüttert werden möchte! Manche meckern lauthals, andere schnurren einem um die Beine, einige sitzen vor ihrem Halter
und hypnotisieren ihn, wieder andere lernen Kunststückchen, erarbeiten sich ihr Futter, erjagen es, um es dann mit besonderem Appetit zu fressen.
DAS ist unserer Meinung nach die Lebensqualität, die Leyhausen meinte.
Ein dauernd gefüllter Napf ist für Katzen einfach zum Gähnen langweilig. Leyhausen führt sowohl Futterverweigerung als auch Übergewicht bei Katzen darauf
zurück, dass wir Halter einfach eine stinklangweilige Sache aus etwas machen, das der Höhepunkt eines aufregenden Tages sein sollte!
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Dieser Text ist entnommen aus Wunderbarf mit freundlicher Genehmigung der Shop-Betreiberin. Alle Rechte liegen bei der Verfasserin.
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